Die Matica srpska
Die Matica srpska ist ein bedeutender serbischer Kulturverein. Die Matica srpska wurde 1826 nach dem Vorbild der Ungarischen wissenschaftlichen Gesellschaft in Pest (heute Budapest) gegründet. Nach Verbot und Unterbruch der Tätigkeit nahm sie 1864 Sitz in Novi Sad (die Vojvodina gehörte bis 1918 zu Ungarn). Die Matica srpska, im serbischen Bürgertum verankert, unterstützte Studenten mit Stipendien und arbeitete darauf hin, die Kultur und Bildung des serbischen Volks dem kirchlichen Einfluss zu entziehen. Die Reformen von Vuk Karadžić, besonders dessen phonetische Schreibweise, lehnte der Verein zunächst ab.Seine Gründer waren (der junge Arzt Jovan Hadzic und wohlhabende Geschäftsleute: Djordje Stankovic, Josif Milovuk, Jovan Demetrović, Gavrilo Bozitovac, Andrija Rozmirović und Petar Rajic) und die ersten Autoren, lebte sie in verschiedenen Umgebungen, von Wien nach Timisoara und von Dubrovnik nach Pest. Sie gehörten zu verschiedenen sozialen Schichten. Das Hauptziel vor dem Ersten Weltkrieg war, das Nationalbewusstsein der Serben in Ungarn zu wecken.
Im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen verlor die Matica srpska ihre tragende Rolle im kulturellen Leben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Matica srpska zu einer Wissenschafts- und Kulturinstitution, die auf das gesamte serbokroatische Sprachgebiet und die jugoslawische Kultur Einfluss ausübte. 1954 lud die Matica srpska zum Treffen ein, das zum sogenannten Abkommen von Novi Sad zur serbokroatischen Sprache führte. Außerdem gab sie verschiedene Wörterbücher und Lexika heraus. Heute befindet sich hier eine große Bibliothek. 1954 ging von hier die Initiative zum Abkommen von Novi Sad aus, mit dem die serbokroatische Sprache kodifiziert wurde.