(Heilige) Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit oder Trinität (lateinisch trinitas, griechisch τριάς trias ‚Dreizahl, Dreiheit‘) bezeichnet in der christlichen Theologie die Wesens-Einheit von Gott Vater, Sohn (Jesus Christus) und Heiligem Geist. Sie werden als drei aus Gott entsprungene Personen oder Hypostasen der Trinität, nicht aber als drei Substanzen oder drei Götter aufgefasst. Motive aus biblischer Überlieferung, früher Gebets- und Redeweise und theologischer Begriffsbildung führen zum kirchlichen Trinitätsdogma. Ab dem 4. Jahrhundert wurde eine formelle Trinitätslehre ausgebildet. Der Mensch Jesus von Nazareth, von dem schon im Neuen Testament Göttliches ausgesagt wird, wird wie der Heilige Geist als „wesenseins“ mit Gott, dem Vater, verstanden und verehrt. Die Glaubensbekenntnisse der Mehrzahl der christlichen Glaubensgemeinschaften beinhalten die Dreieinigkeit. Die Gegenposition vertreten die Nichttrinitarier, etwa die Unitarier. Die Motivation für die Entstehung der Trinitätslehre sieht Joseph Ratzinger nicht in einer Spekulation über Gott, in einem Versuch des philosophischen Denkens, sich zurechtzulegen, wie der Ursprung allen Seins beschaffen sei, sondern sie habe sich aus dem Mühen um eine Verarbeitung geschichtlicher Erfahrung ergeben. Zentral ist somit die Interpretation biblischer Texte. Die von den Kirchenvätern begründete Auslegungstradition wird von allen drei großen christlichen Traditionen anerkannt. Die historische Differenz der biblischen Sprache zu einer daran zu messenden, von einem philosophischen Vorverständnis geprägten Interpretation war den Kirchenvätern bewusst und ist heute weitgehend anerkannt. So urteilte die New Catholic Encyclopedia 1967: „Exegeten und Bibeltheologen, darunter auch immer mehr Katholiken, erkennen an, dass man von einer Trinitätslehre im Neuen Testament nicht ohne wesentliche Einschränkungen sprechen sollte.“Zwar wird in der 2. Auflage von 2003 wiederholt, von den Kirchenvätern als Vorahnungen interpretierte alttestamentliche Stellen könnten nicht als explizite Offenbarungen der Trinität verstanden werden. Jedoch würden 1 Kor 12,4–6 ELB, 2 Kor 13,13 ELB und Mt 28,19 ELB den Glauben der apostolischen Kirche „an eine Lehre von drei Personen in einem Gott“ bezeugen, auch ohne die später eingeführte Terminologie zu verwenden. Das bekannteste Zeichen der Dreieinigkeit ist das Dreieck. Es war schon ein Symbol der Manichäer. Dennoch bleibt es; nur wird versucht, seine neue christliche Bedeutung durch das Einfügen des Auges Gottes zu verstärken; das Auge ist bei vielen Völkern allerdings ein Symbol des Sonnengottes. Bekannt sind außerdem Kombinationen aus Christusmonogramm, Alpha und Omega und dem Kreuz mit dem Dreieck. Ein weiteres Symbol für die Dreifaltigkeit ist das Dreihasenbild, eine Darstellung von drei Hasen, die gemeinsam an drei Ohren hängen.
Text: Wikipedia
Bild:Blagoslovi